America First - Europa muss aufwachen! - Ralph Sina

am 28.10.2024
Eines ist schon jetzt sicher: nach der US-Wahl kommen auf uns und die EU rauere, härtere und kostspieligere Zeiten zu! Zwar macht es durchaus einen deutlichen Unterschied für die EU und die NATO, ob Trumps oder Bidens "America First" die US-Wahl... weiterlesen
Tickets ab 11,50 €

Termine

Orte Datum
Ahaus
Tonhalle Ahaus
Mo. 28.10.2024 19:30 Uhr Tickets ab 11,50 €

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Eines ist schon jetzt sicher: nach der US-Wahl kommen auf uns und die EU rauere, härtere und kostspieligere Zeiten zu!
Zwar macht es durchaus einen deutlichen Unterschied für die EU und die NATO, ob Trumps oder Bidens "America First" die US-Wahl gewinnt. Doch wie auch immer die US-Präsidentschaftswahl ausgeht: Die sogenannten "Vereinigten Staaten von Amerika" werden danach noch gespaltener sein als vorher. Wir Europäer können uns auch im Fall eines Wahlsiegs der Demokraten immer weniger auf die US-Sicherheitsgarantien verlassen. Deutschland und die EU stehen daher unter massivem Handlungsdruck. Schon Barack Obama hatte begonnen, sich von Europa abzuwenden. Doch erst jetzt begreift man hierzulande die transatlantische „Zeitenwende“. 
Was Donald Trump angeht: Deutsche US-Korrespondenten haben oft ein ähnliches Wahrnehmungsproblem wie einst Hillary Clinton. Sie betrachten die Anhänger von Trump ausschließlich als „Hillbillys“, die man „in einen Korb der Abgehängten stecken kann“ (O-Ton Clinton), und bedienen in der Berichterstattung allzu gern die Klischee-Erwartungen der Heimatredaktion. Doch Trumps – häufig auch nicht-weiße – Unterstützer kommen aus allen sozialen Schichten und Altersgruppen. Bei dem aktuellen Kulturkampf geht es um die Frage, was es eigentlich heißt, Amerikaner zu sein, und wofür das Land in Zukunft stehen soll. Die inneren Konflikte der US-Gesellschaft werden in der Berichterstattung aber häufig durch die Brille der bundesrepublikanischen Traditionen betrachtet und auch schnell so bewertet. 

Der Referent Ralph Sina wird verschiedene Aspekte des amerikanischen Wahlkampfes beleuchten und darstellen, wer an deutschen bzw. europäischen Antworten arbeitet und wie diese aussehen könnten. Als ARD-Hörfunkkorrespondent in Zentral- und Ostafrika erlebte er die Folgen des Al-Qaida-Anschlags auf die US-Botschaften in Nairobi und Daressalam. Von 2007 bis 2014 berichtete er in Washington DC für den ARD-Hörfunk. Er erlebte unter anderem die sicherheitspolitischen Nachwirkungen des Terroralptraums von 9/11 sowie den Wahlkampf Obamas. Von 2014 bis 2021 war er Leiter des WDR/NDR-Studios Brüssel. Ralph Sina  ist Kolumnist für den WDR und Talkshow-Gast der Phoenix-Runde. 

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Eines ist schon jetzt sicher: nach der US-Wahl kommen auf uns und die EU rauere, härtere und kostspieligere Zeiten zu!
Zwar macht es durchaus einen deutlichen Unterschied für die EU und die NATO, ob Trumps oder Bidens "America First" die US-Wahl gewinnt. Doch wie auch immer die US-Präsidentschaftswahl ausgeht: Die sogenannten "Vereinigten Staaten von Amerika" werden danach noch gespaltener sein als vorher. Wir Europäer können uns auch im Fall eines Wahlsiegs der Demokraten immer weniger auf die US-Sicherheitsgarantien verlassen. Deutschland und die EU stehen daher unter massivem Handlungsdruck. Schon Barack Obama hatte begonnen, sich von Europa abzuwenden. Doch erst jetzt begreift man hierzulande die transatlantische „Zeitenwende“. 
Was Donald Trump angeht: Deutsche US-Korrespondenten haben oft ein ähnliches Wahrnehmungsproblem wie einst Hillary Clinton. Sie betrachten die Anhänger von Trump ausschließlich als „Hillbillys“, die man „in einen Korb der Abgehängten stecken kann“ (O-Ton Clinton), und bedienen in der Berichterstattung allzu gern die Klischee-Erwartungen der Heimatredaktion. Doch Trumps – häufig auch nicht-weiße – Unterstützer kommen aus allen sozialen Schichten und Altersgruppen. Bei dem aktuellen Kulturkampf geht es um die Frage, was es eigentlich heißt, Amerikaner zu sein, und wofür das Land in Zukunft stehen soll. Die inneren Konflikte der US-Gesellschaft werden in der Berichterstattung aber häufig durch die Brille der bundesrepublikanischen Traditionen betrachtet und auch schnell so bewertet. 

Der Referent Ralph Sina wird verschiedene Aspekte des amerikanischen Wahlkampfes beleuchten und darstellen, wer an deutschen bzw. europäischen Antworten arbeitet und wie diese aussehen könnten. Als ARD-Hörfunkkorrespondent in Zentral- und Ostafrika erlebte er die Folgen des Al-Qaida-Anschlags auf die US-Botschaften in Nairobi und Daressalam. Von 2007 bis 2014 berichtete er in Washington DC für den ARD-Hörfunk. Er erlebte unter anderem die sicherheitspolitischen Nachwirkungen des Terroralptraums von 9/11 sowie den Wahlkampf Obamas. Von 2014 bis 2021 war er Leiter des WDR/NDR-Studios Brüssel. Ralph Sina  ist Kolumnist für den WDR und Talkshow-Gast der Phoenix-Runde.